Die Geschichte von Gonar
Tief im Herzen des Waldes gibt es Wege, die kein Mensch je bewusst gegangen ist. Alte Pfade, die sich nur denen öffnen, die sie erkennen sollen. Auf einem dieser Pfade wandert Gonar, ein stiller Reisender, dessen Name seit Generationen in alten Erzählungen flüstert. Niemand weiß genau, woher er stammt. Manche sagen, er sei eines Tages einfach aus dem Nebel getreten, andere meinen, er sei schon immer dort gewesen, zwischen Wurzeln und Schatten, ohne dass jemand ihn wirklich bemerkt hätte. Doch alle sind sich einig: Gonar gehört zum Wald, so wie die Wurzeln zu den Bäumen.
Doch Gonar ist kein gewöhnlicher Wanderer. Auf seinen Wegen trifft er Gestalten, die kein anderer Mensch je gesehen hat. Wesen, die zwischen Licht und Dunkelheit existieren. Die Hüter alter Kräfte, die den Wald bewahren und seine Geheimnisse tragen. Manche erscheinen nur wie ein Atemzug im Wind, andere wie Silhouetten aus lebendem Holz oder schimmernden Funken. Doch jedes dieser Wesen erkennt Gonar und entscheidet selbst, ob er würdig ist, etwas von ihnen zu empfangen.
Denn Gonar findet die Artefakte nicht.
Sie werden ihm gegeben.
Einige Hüter prüfen ihn, andere beobachten nur, wieder andere sprechen in Stimmen, die man nicht hört, sondern fühlt. Und wenn ein Wesen ihm ein Artefakt überreicht, dann geschieht das niemals zufällig. Jede Gabe trägt die Essenz seines Ursprungs in sich, als wäre sie ein Stück der Seele des Hüters selbst.
Manchmal ist es eine Uhr aus Holz und Stahl, durchzogen von einer Tiefe, die nicht von Menschenhand stammt. Manchmal ist es ein Armband, ein Stück Natur, ein „Objekt“ das mehr Geschichte als Material ist. Doch es spielt keine Rolle, welche Form die Gabe hat, jedes einzelne Stück ist ein Echo der Begegnung, ein Zeichen dafür, dass Gonar einen weiteren Schritt gemacht hat auf einem Pfad, den niemand außer ihm gehen kann.
Und so wandert er weiter.
Nicht als Sammler, sondern als Bewahrer dessen, was der Wald ihm anvertraut. Die Artefakte, die er weitergibt, tragen nicht nur mystische Kraft, sondern auch den Moment ihrer Entstehung, die Erinnerung an das Wesen, das sie ihm schenkte.
Wer eines dieser Stücke erhält, trägt nicht nur ein Schmuckstück.
Er trägt eine Begegnung.
Ein Fragment einer Welt, die nur Gonar kennt.
Dies ist der Beginn seiner Reise.
Und vielleicht auch deiner.